Geschichte

Als Gründer von Méthode Naturelle gilt Georges Hébert (1875 – 1957), ein französischer Marine-Offizier.

Georges Hebert wurde 1875 in der Familie eines Buchhändlers geboren. Von Kindheit an hatte Hebert  Zugang zu kolonialen Literatur über Abenteuer und Reisen, die ihn faszinierte und schlussendlich die Wahl seiner Karriere beeinflusste. Im Alter von 18 Jahren trat Hebert eine Marineschule bei.

Inspirationen

In der Marine umsegelt Hebert ein Jahrzehnt die Meere von Süd- und Nordamerika sowie die Antillen. Seine erste Inspirationen verdankt Hebert den letzten Kriegsschiffen mit Mastwerk und Segeln, auf denen er anfangs unterwegs war. Hier sieht Hebert die letzten Mastwächter, athletisch und widerstandsfähig. In verschiedenen Ländern bewundert er indigene Völker als Schwimmer und Taucher, Läufer und Speerwerfer. Starke und elegante Kohlenträgerinnen auf Martinique inspirierten Hebert’s späteres Engagement für die Leibeserziehung der Frauen.

Während seinen Aufenthalten in den Häfen von den USA erhielt Hebert Einblicke in das Training von Sportstudenten an University of Pennsylvania und  Bodybuildern in modernen Attila’s Athletic Studio und School of Physical Culture am Broadway in New York.

Hebert wurde Zeuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges von 1898 und mehrerer Unabhängigkeitskriegen und Aufstände in Kuba, Venezuela, Uruguay und Kolumbien.  Partisanen und Guerillas beeindrückten Hebert mit ihren Widerstandskraft und Mut, Leistung und Eleganz. Ihre Überlegenheit gegenüber Truppen und Athleten, die auf europäische oder amerikanische Weise trainiert wurden, überzeugte Hebert von der Notwendigkeit einer Reform des westlichen Sportunterrichts.

 

Rettungseinsatz nach Vulkanausbruch

1902, als Hebert im Hafen vor der Stadt St. Pierre auf der Insel Martinique stationiert war,  kam es zu einer gewaltigen Explosion vom Vulkan Mt. Pelée. Über 30.000 Menschen kamen binnen Minuten ums Leben. Hebert und seine Männer sorgten an Bord der „D’Estrées“ für die Rettung von 700 Menschen.

Diese Tragödie berührte Hebert zutiefst und wurde zum Meilenstein in der Entwicklung von Methode Naturelle. Sie bestärkte Heberts Idee, athletische Fähigkeiten mit Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und Tapferkeit zu verbinden. Das Motto „Sei stark, um nützlich zu sein!“ wird geboren.

Von der Katastrophe gezeichnet und unter Einfluss seiner früheren Eindrücke, entwickelt Hebert Ideen für die Reform des Sportunterrichts bei der Marine. Er bittet den Marinestab um die Versetzung an die Marinefüsilierschule in Lorient.

Marineschule in Lorient und Heberts Reformen

1904, zurück in Frankreich, wird Hebert mit der Gesamtleitung der sportlichen Ausbildung von 1000 Mann in der Marineschule von Lorient beauftragt. Hebert fügt in das noch vom Preußischen Drill dominierte Programm Langstreckenlaufen, Wrestling, Rudern, Transport von Verwundeten und Retten von Ertrinkenden. Ab 1906 veröffentlicht Hebert monatlich mehrere Beiträge über die Doktrin seiner Methode und ihre Übungspalette in der renommierten Fachzeitschrift „L‘Éducation Physique„. Ein Jahr später erscheint sein erstes Buch „L’Éducation physique raisonnée“ („Die vernünftige Leibeserziehung“), welches noch starken Einfluss von der schwedischen Gymnastik aufweist, da Hébert noch eine Brücke zwischen dieser großen Institution und seiner Lehre schlagen musste.

Es sollte hinzugefügt werden, dass Hebert selbst sehr viel Leidenschaft für verschiedenste Körperübungen hatte, mit gutem Beispiel voranging und selbst ein Spitzensportler und Akrobat wurde.

Sportlicher Test

Die wichtigste Neuerung von Hebert war der im Jahre 1905 eingeführte sportliche Test mit einer Bewertungsskala für fünf, im Jahre 1907 bereits für zwölf sportliche Leistungen: 100, 500 und 1500 Meter Lauf, Weit- und Hochsprung mit und ohne Anlauf, Seilklettern, Steinstoßen und Gewichtheben, 100 Schwimmen und Tauchen auf Zeit. Der Test evaluierte körperliche Leistung und Trainingsfortschritt der Probanden in Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit und unterschied sich grundlegend von zu der Zeit üblichen physiologischen Bewertungsmodellen, die Körperteile und Muskeln ausmaßen.

Heberts Methode in der französischen Marine 

Im Jahr 1909 veröffentlicht Hebert eine Broschüre mit dem Titel „L’Éducation virile et les devoirs physiques de l’officier combattant“ (Die mannhafte Erziehung und die körperlichen Pflichten des kämpfenden Offiziers), die in allen Marineeinheiten verteilt wurde. Hebert wird zu Häfen und Geschwadern schickt, um vor Ort die für Leibesübungen zuständigen Offizieren zu unterrichten. Mit einem offiziellem Beschluss von Marinenminister, Vize-Admiral Boué de Lapeyrère wird Leutenant Hebert im Mai 1909 mit Leitung der Körpererziehung in der französischen Marine beauftragt.

Zeiten des Triumphs

Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wird zur Verbreitungsepoche von Methode Naturelle.

Hébert stellt seine Methode in öffentlichen Vorführungen vor: 1909 in den Gärten des Riesenrads in Paris und 1911 in Caen in Anwesenheit des Präsidenten. Bei der letzteren bekommt Hebert das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen und seine Methode wird für das Training von französischen Kolonialtruppen übernommen. Reporter besuchen die Schule in Lorient und berichten über Methode Naturelle.

Hebert veröffentlicht drei Werke, die vielmals aufgelegt werden und auch in andere Sprachen, unter anderem Spanisch und Russisch, übersetzt:


1910 Guide pratique d’éducation physique (Praktischer Leitfaden zum Sportunterricht)
1911 Le code de la force (Der Kodex der Kraft)
1912 L’éducation physique ou l’entraînement complet par la méthode naturelle (Leibeserziehung oder vollständiges Training nach der natürlichen Methode).

Im März 1913 vertritt Hebert mit seinen Schülern die französische Marine beim internationalen Kongress der Leibeserziehung in Paris. Er tritt mit 100 Kindern im Alter  9 – 14, 150 Jugendlichen im Alter 14 – 17 und 100 Rekruten im Alter 17 – 21 aus Marineschulen auf. Heberts Vorführung ist voller Leben und Energie. Seine Zöglinge kämpfen, klettern Seile nur aus Armkraft und reiben einander mit Eiswasser ein, und verzaubern die Zuschauer mit ihrer gebräunten Haut und straffen Muskeln. Als sie die Marseillaise singen, jubelt das Publikum und ruft Heberts Namen. Politiker und Journalisten eilen zu Hebert und wollen mit ihm sprechen.

Collège d’athlétes de Reims

Bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 schneidet Frankreich schlecht ab. Ein anderes Konzept für den französischen Sportunterricht war unabdingbar. Im März 1913 unterschreibt eine Handvoll Wissenschaftler, Ärzte, Künstler und Sportler ein Manifest zu Gründung von Collège d’Athlétes de Reims. Eine weltweit einmalige Einrichtung zur Ausbildung von Sportlehrern und olympischen Athleten soll entstehen. Als technischer Direktor des Colleges wird Hebert berufen.

Marquise de Polignac, der Erbe des Pommery Champagner-Imperiums und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, wird zum Sponsor und lässt das College auf seinem Gut im Parc Pommery errichten. Es entstehen ein Stadium mit Laufbahnen, Sandgruben, Klettertürmen, Plätzen für Boxen und Wrestling, dazu noch ein 30 Meter langes und 5 Meter tiefes Freibad  mit Sprungturm. Das Gebäude des Colleges beherbergte eine helle Halle, 40 Meter lang und 20 Meter breit, wo von der hohen Decke lange Seile zum Klettern herunterhängen, eine Artzpraxis und eine Sportbibliothek.

Im College trainiert Hebert Spitzensportler. Seiner Zeit voraus baut der olympischer Sieger im Langstreckenläufer Jean Bounin systematisch in sein Training Beweglichkeit- und Kraftübungen nach Methode Naturelle ein: Klettern, Steine stoßen, Schleppen von Baumstämmen.

Im Oktober 1913 wurde das College vom französischen Präsidenten feierlich eingeweiht.  Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Pierre de Coubertin, war ebenfalls anwesend. 1914 eröffnet Hebert ein physiologisches Labor beim College und lädt als Direktor Georges Demeny ein, den Wissenschaftler und Physiologen und den führenden Vertreter der französischen Sportschule. Das College wird zum Mekka der Leibeserziehung in Frankreich.

Viel wichtiger als das Athletentraining ist für Hebert die Arbeit mit Kindern und Ausbildung von Sportlehrern. Mädchengruppen, Boyscouts und Kinder aus einem Hospiz trainieren im College.

Bald führen alle Schulen der Stadt Reims für ihre 10 000 Schüler Methode Naturelle im Sportunterricht ein. Hebert bildet für die Stadt 50 Schulsportlehrer und 15 Lehrerinnen aus. Kinder sind über die Ablösung der langweiligen Gymnastik begeistert. Anstatt starren Arm- und Beinbewegungen dürfen sie in den Gärten laufen, Seile klettern und wie Frösche springen. Dank Hebert wird Sportunterricht zu beliebtesten Stunde. Der bahnbrechender Versuch wird jedoch vom Ersten Weltkrieg unterbrochen.

Erster Weltkrieg. Quadrupedie und Hindernisbahn

Mit beginn des Krieges kehrte Hebert im August 1914 zurück zu Marine. Bereits im November wurde an der Spitze seiner Kompanie bei Dixmude schwer verletzt. Nach seiner Genesung wird er mit der Sportausbildung der 4. Armee beauftragt. Lange Mahnwachen und langes Stehen in den Gräben haben Soldaten steif und träge gemacht. Hebert lässt sie laufen und klettern, boxen und spielen und steigert so die Energie und den Kampfgeist der Armeen. Erfolge von Heberts Methode beeindruckt das Oberkommando, sodass er seine Arbeit in weiteren Armeen fortsetzt.

In dieser Zeit führt Hébert als Erster Quadrupedie in die militärische Trainingslehre ein. Bei Vorführungen in der Friedenszeit wurden das Kriechen und das Krabbeln als Umwandlung des Menschen in ein Tier gesehen und stießen auf Ablehnung. Im Krieg setzte Hebert Quadrupedie durch mit der Begründung, dass viele französische Soldaten an der Front starben nur weil sie nicht in der Lage waren, schnell zum Boden zu gehen, einen Versteck aufzusuchen, oder mit minimaler Sichtbarkeit zu kriechen.

Mit der Entwicklung von der Hindernisbahn begann Hebert in der Marineschule von Lorient. Die Einrichtungen am Übungsplatz aus der Zeiten von Amoros wurden von Hebert innovativ als Hindernisbahn eingesetzt. In Folgejahren entwickelte Hebert diese weiter und formalisierte 1916 die Hindernisparcours –parcours du combattant, parcours d’obstacle.

Nach dem Krieg übernahmen die Armeen weltweit beide Neuerung von Hebert: die Quadrupedie und die Hindernisbahn.

Nachkriegszeit

Nach dem Kriegsende 1919 geht Hebert als Veteran in den Ruhestand. Hebert glaubt, eine Methode für die Leibeserziehung für die Allgemeinheit entwickelt zu haben und möchte sich der schulischen Körpererziehung widmen. Die Angebote vom Kriegsminister, für das Kriegsministerium zu arbeiten oder die Militärschule in Joinville zu leiten, lehnt er ab. „Die Leibeserziehung ist die Aufgabe von Schulen,“ meint Hebert und predigt dafür, die Armee von der Schule fernzuhalten.

Von 1920 an bestimmt  jedoch die Schule von Joinville offiziell das landesweite Programm für das Sportunterricht und bildet die Sportlehrer aus. Die Anhänger von Methode Naturelle werden Hebert vorwerfen er habe die Chance verpasst, sowohl den militärischen, als auch den schulischen Sportunterricht direkt zu beeinflussen.
Palestra – Gymnastikschule für Mädchen und Frauen. 

Das Volk ist müde von einem lagen Krieg und interessiert sich nicht mehr für Körpererziehung, sondern für Shows, Wettkämpfe und Rekorden. Das College in Reims wurde im Krieg zerstört und viele seine Trainer starben an der Front. Zusammen mit Monitrissen, die während des Krieges in Schulen und Sanatorien  unterrichteten, eröffnet Hebert 1918 Palestra, eine private gymnastische Schule für Mädchen.

Die Stadt Deauville an der Antlantikküste stellt Palestra ein Landstück in der Strandnähe zur Verfügung. Gebaut wird Palestra vom derselben Architekten, der auch das College in Reims entwarf. Es entstehen ein Trainings- und ein Tanzstadion, Wohnkabinen, Gärten, Basketball- und Tennisplätze und ein 250-Meter-Hindernisparcours. Die Leitung  übernimmt der Schule Yvonne Moreau – eine Schülerin von Demeny, ehemalige Monitrisse des College in Reims und Heberts zukünftige Ehefrau.

Das Schulprogramm von Palestra dauerte sechs bis zwölf Wochen und bestand aus sechs Säulen: körperliches Training nach Methode Naturelle, Handwerk und Gartenarbeit, moralische Erziehung (Ordnung, Genauigkeit, Verantwortung), ästhetische Kultur (Tanz, Musik), akademischer Unterricht (Anatomie, Geschichte, Literatur) und Naturheilkunde. Die auf diesen sechs Pfeilern basierende Erziehung wird später Hebertism genannt.

Der Unterricht findet unter freiem Himmel statt. Kinder unter 12 Jahren tragen Sandalen und kurze Hosen, junge Damen – leichte ärmellosen Tuniken. Der Unterricht umfasst auch Atemübungen, Sonnenbäder, Schwimmen im Meer, Rudern, Spielen und Gesang.

Hebert widmet sich in Palestra der Ausbildung von Monitrissen, die anschließend an Schulen in Frankreich unterrichten. Palestra wird zu der einzigen Einrichtung in Frankreich, die junge Frauen zu Gymnastiklehrerinnen ausbilden darf.

Das weibliche Schönheitsideal: links – zeitgenössisch in 1910, rechts – nach MN von Georges Hébert

1919 erscheint das Buch von Hebert, an dem Yvonne mitwirkte, „L’Éducation physique féminine. Muscle et Beauté plastique,“ oder „Die weibliche Leibeserziehung. Muskeln und plastische Schönheit“. Seine Ideale sind inspiriert von der Antike und Naturvölkern. Das Buch ist  für die westlichen Länder, wo die Frauen zu der Zeit noch Korsetts trugen, revolutionär.

1923 eröffnet Hebert zusammen mit seiner Frau eine Palestra in Paris und eine Winter-Palestra am Mittelmeer in La Londe-les-Maures. Palestra wird populär.  Die Schülerinnen kommen aus den USA, Norwegen, Italien etc. Der spanischer König  Alfons XIII gestattet der Schule einen Besuch. In der Enzyklopädie Larousse ménager. Dictionnaire illustré de la vie domestique, oder iIllustrierten Wörterbuch des häuslichen Lebens von 1936, nimmt Methode Naturelle und die Palestra beim Eintrag „Gymnastik“ mehr als eine ganze Seite ein und ist die einzige Methode für Leibeserziehung, die im Detail vorgestellt wird.

1929 gründet das Eherpaar die erste Frauensegelschule der Welt auf einem Dreimaster Alcyon im Hafen von Deauville. Das Segelschiff kann bis zu 20 Schülerinnen am Bord aufnehmen und befährt den Ärmelkanal, die Atlantik und das Mittelmeer.

 

Zeitschrift „L’Éducation Physique“ und Hebertism

Die Fachzeitschrift L’Éducation Physique, im Krieg eingestellt, erlebt 1922 dank Hebert eine Neugeburt. Hebert leitet die Zeitschrift noch 30 Jahre bis zu seinem Tod und schreibt für jede Ausgabe ein Vorwort oder einen Artikel, unter anderem über Helio- und Hydrotherapie und Ernährung. 

Die Zeitschrift dient Verbreitung von MN und bezeugt ihre Geschichte. Erzieher und Schullehrer, Ärzte und Forscher, Athleten, Journalisten und Künstler veröffentlichen hier Ihre Beiträge. Anstatt von Methode Naturelle wird auch der Begriff Hebertism verwendet, vorgeschlagen 1913 von einem Sportjournalisten.

Die Entwicklung von Methode Naturelle ist inzwischen zu einem Gemeinschaftswerk von vielen Persönlichkeiten geworden. So legte Dr. Paul Carton, der Großmeiter des Naturismus, die medizinischen und naturheilkundliche Grundsätze von MN fest. Auch wandte er erfolgreich MN in Krankenhäusern zu Genesung von schwachen und tuberkuloseverdächtigen Kindern an.

Verbreitung 1920-1940

Die französische Marine bleibt MN treu. Auch die Luftwaffe benutzt die MN in der Grundausbildung und für Überlebenstraining. Beim Heer wird die MN nur vereinzelt offiziell angewandt, zum Beispiel bei an der militärischen Sportschule in Antibes.

Hebert setzt sich für Einführung von Méthode Naturelle in den Schulen ein. Dabei muss er gegen Widerstände kämpfen, vor allem gegen den Staat. 1923 referenziert zwar der Staat in seinem „Règlement général d’Éducation physique“ auf Heberts Methode, führt sie jedoch nur in einer abgeschwächten Version in öffentlichen Schulen ein.

Währenddessen gehen auf Hebert aktiv Institutionen und private Einrichtungen ein, um seine Methode bei sich einzuführen, vor allem solche, die Altruismus, Kooperation und Leibeserziehung der Massen befürworten:

Training der Feuerwehr nach MN
  • Feuerwehr. Die Pariser Feuerwehr übernimmt bereits 1913 MN als ihre Trainingsmethode. Ab 1933 wird der Commander Stefani zu einem engen Mitarbeiter von Hebert.
  • Pariser Polizei
  • Scouts
  • Gesellschaften: Eisenbahn – und  Elektrifizierungsgesellschaften, Michelin Werke, Schulen für Bauhandwerk  wie L’Ecole de Métier du Batiment de Paris.
  • Universitäten wie Französische Hochschule für Leibeserziehung, die MN als neues Unterrichtsfach einfuhr und private Schulen wie École des Roches.
  • Rehabilitation-Zentren: Einrichtung für Blinde und Taubstumme in Bourg-la-Reine, Anti-Polio-Zentrum in Rennes, Zentren für die Rehabilitation von Kriegsverletzten und Behinderten in Chateau des Roches bei Oissel.
  • Theater. Als Jacques Copeau seine Theaterschule in Paris 1920 eröffnete, bestellte er für Schauspieler systematisches Training in Methode Naturelle, um ihre Körperbalance, Geschicklichkeit und Atem zu verbessern. Leon Chancerel in seinen Jugendtheatern in den 30ern benutzte MN, um Kinder auf unterhaltsame Weise körperlich zu erziehen und ihre Phantasie anzuregen.

1930 existierten 250 freie, von einander unabhängige, Hebertism Zentren, die Hälfte davon in Frankreich, die andere Hälfte auf der ganzen Welt: in Argentinien, Kuba, Portugal, Schweiz, Brasilien, Belgien usw. Viele Zentren blieben unbekannt, da ihre Eröffnung autonom geschah.

Hebert betonte, dass MN niemandem gehört und einer Gruppe von Freunden es frei steht, ein Zentrum zu gründen. Sie bräuchten dafür weder das Geld noch eine Genehmigung, sondern nur einen lokalen Park mit Steinen und Bäumen.  Für Hebert war es auch wichtig, dass der Unterricht für jeden offen ist, unabhängig von Herkunft und Religion.

Für Hebert lag der Geist von MN in den autonomen, freien Gruppen, da ein Dachverband eine Gefahr der Totalisierung und Politisierung in sich birgt. Als 1933 MN Anhänger eine Organisation ‚Groupement Hébertiste‘ gründeten,  stand Hebert ihnen als technischer Berater zur Seite, beteiligte sich aber nicht an der Gründung. Auch 1942, als Fédération Française d’Éducation Physique (FFEP) gegründet wurde, lehnte Hebert das Angebot, ihr Ehrenpräsident zu werden, ab.

Zweiter Weltkrieg

Noch vor dem Krieg warnte Hebert, dass, während Frankreich Schauspiele veranstaltet und sich mit Leistungssport beschäftigt, Deutschland unablässig Menschen schmiedet, die dem Vaterland dienen sollen. Die natürliche Leibeserziehung war im nationalsozialistischen Deutschland in Mode.  Ab jetzt kehrt Hebert in seiner Zeitschrift immer wieder zu seiner ursprünglichen Idee von Méthode Naturelle, der Soldatenausbildung, zurück.

Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges lehnt Hebert das Angebot für Vichy Regime zu arbeiten. Daraufhin führt Borotra-Komissariat ohne Zustimmung von Hebert MN als die einzige „Doctrine Nationale“ der Leibeserziehung ein. Schüler werden ab jetzt mit einem militärischen Anstrich gedrillt. Hebert bemängelt, dass seine Methode auf ein reines Körpertraining reduziert wurde, ohne den moralischen Gedanken dahinter zu beachten.

Während des Zweiten Weltkriegs ging die Zahl der freien Zentren drastisch zurück. Wieder wird ein Lebenswerk von Hebert von den Deutschen zerstört – nach dem College Athletes in Reims im Ersten Weltkrieg trifft es diesmal die Palestra. Da Hebert Verbindungen zum französischen Widerstand hatte, wird er von den Behörden unter Beobachtung gestellt, sein Büros und seine Wohnung von Gestapo durchsucht. Hebert zieht sich zurück und widmet sich ausschließlich der schriftstellerischen Tätigkeit.

50er und 60er Jahre

Nach dem Krieg bleibt MN im Schulunterricht von entscheidender Bedeutung, diesmal ohne den militärischen Drill. Vor allem trugen die Unterrichtssform „Plein Air“ – wöchentliche Nachmittage als Geländespiele und Wanderausflüge in der Natur – den unverfälschten MN Charakter.

1946 wurde in der Militär von dem französischen Offizier Henri Debrus der Militärische Fünfkampf eingeführt. Er ist nach den Prinzipien von MN aufgebaut und besteht aus den Disziplinen Schießen, Werfen, Hindernisbahnlauf, Hindernisschwimmen und Geländelauf.

1955 wurde in Paris der 80. Geburtstag Heberts und das 50-jährige Bestehen seiner Methode gefeiert, unter der Schirmherrschaft des Präsidenten Frankreichs. Zahlreiche Persönlichkeiten ehrten den Begründer von Méthode Naturelle, die Feier wurde im Fernseher übertragen. Athletische Vorführungen organisierten Pariser Feuerwehr, Pfadfinder Frankreichs, Verband der Polizeipräfektur, die staatliche Eisenbahngesellschaft Frankreichs SNCF, Schule für Bauhandwerk, Nationale Hochschule für Leibeserziehung für Mädchen, Schule für Leibeserziehung der Armee in Antibes, und natürlich Zentren für Leibeserziehung der Marine. Für seine Leistungen wurde Georges Hebert  mit einem Verdienstorden von Kommandeur der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Hebert konnte bei der Jubiläumsfeier nicht dabei sein und ließ sich von seinen Kindern vertreten, denn bereits 1953 erkrankte er an Lähmung. Während der Krankheit hat er viele Menschen beeindruckt mit seinem Willen noch mal Gehen, Sprechen und Schreiben zu lernen. So hat Hebert sein Buch „La défense“ 1955 veröffentlicht und begann kurz vor seinem Tod sein letztes Buch über das Schwimmen zu schreiben. Hebert starb 1957 im Alter von 82 an einer Hirnblutung.

Zeiten der Vergessenheit

Methode Naturelle beeinflusste die militärische Ausbildung und die Schulbildung in Frankreich bis in die 1960er Jahre, als westliche Länder, getrieben von der Notwendigkeit des Sportimperialismus, ihren Fokus vom allgemeinen Sportunterricht auf olympische Sportarten verlagerten.

Der Einfluss von MN in der Armee begann  zu verblassen, als nach den Kriegen in Indochina und Algerien die Zeit des relativen Friedens folgte. Die militärische Ausbildung wurde reformiert, und der Sportunterricht verfolgte nun ein neues Ziel – junge Athleten auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Im kalten Krieg wurde die Leistung der olympischen Athleten als Beweis für Überlegenheit der Nationen angesehen.

Auch die zivile Welt hat sich verändert und zeigte Interesse an neuen körperlichen Aktivitäten, Outdoor-Sportarten, Yoga usw.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte die Méthode Naturelle weiterhin in der Pfadfinderbewegung und der Feuerwehrausbildung. Die Pariser Feuerwehr nutzt bis heute Methode Naturelle in ihrem Training.

Die breiten Massen kamen mit Methode Naturelle unwissentlich in Kontakt – auf Abenteuerspielplätzen, und Trimm-Dich-Pfaden, oder Fitnessparcours, die nach MN-Prinzipien gebaut wurden. Der erste Fitnessparcours, auch „Vita Parcours“ genannt, wurde 1968 in Zürich gebaut und von der Schweizer Lebensversicherungsgesellschaft Vita unterstützt. Hunderte Trails in ganz Europa folgten innerhalb weniger Jahre.

Auch Klettergärten, oder Hochseilgärten, gehen auf Hebert zurück. Hebert kopierte einige der Hindernisse von den Seilkonstruktionen, die auf den Decks von Seeschiffen zu sehen waren. Der Kurs basierte auf einer Kombination aus körperlichem Training und Übungen, die den Geist zukünftiger Krieger und Matrosen stärken sollten. Später haben Scouts diese Idee aufgegriffen und Seil-Parcours in den Bäumen für ihre Events gebaut.

Hochseilgärten wurden in Kanada – und sind es heute noch – „Parcours d’hébertisme aérien“ genannt. Trimm-Dich-Pfade und Abenteuerspielplätze sind in Kanada als „Piste d’hébertisme au sol“ oder auch „Parcours d’hébertisme“ bekannt.

Zur Jahrtausendwende gab es nur noch wenige Gruppen, die Methode Naturelle praktizierten, alle in Frankreich und Belgien. Zu ihnen gehörten die Belgische Föderation (FBH), gegründet 1948 von Marcel Beugnier, und in Frankreich das Centre Hébertiste Nantais, gegründet 1943 von Raymond Baumard und das Centre Hébertiste de La Brède, gegründet 1943 von Pierre Barron, dem Autor eines bekannten Hebertism-Ballspieles.

Neuanfang 

Nicht zuletzt wurde durch die von David Belle und anderen entwickelte Kunst der Fortbewegung – Parkour – Méthode Naturelle in der modernen Zeit bekannt. Denn fast alles was in Parkour zu finden ist wurde von Méthode Naturelle direkt oder modifiziert übernommen.

 

 

 

Vorfahren von MN und Neuerungen von Hébert

Obwohl die Meinung, dass Hébert ausschließlich von Ureinwohnern seine Inspiration geholt hat, sehr verbreitet ist, hat er sich bei der Entwicklung der Méthode Naturelle auch auf viele bereits bekannte Disziplinen gestützt. Dazu gehören antike griechische Gymnastik integriert und auch die Lehre von anderen Forschern miteinbezogen, wie zum Beispiel diese von Amoros und Demeny, die Körperausbildung als Ganzheitserziehung betrachteten. 1

(Gegen das Ende vom 19. Jahrhundert erhoben sich Physiologen gegen das klassische Turnen, die die Freiluftübungen befürworteten. Demeny war ein Befürworter von Freiluftübungen. )

Er steht am Ende einer langen Kette von Philosophen, Medizinern, Praktikern. Hébert bezieht sich bewusst auf seiner Vorgänger, und ist stolz auf dem Erbe und Gedankengut aufzubauen, dass seine Ideen bestätigt.

Als einer der ersten, der die Nachteile der Zivilisation erkannt, die Menschen seiner Zeit mit denen die in der Natur leben, vergleicht, und  Forderungen nach einer Ganzheitserziehung gestellt hat, war bereits der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau, der in seinem berühmten Roman ‚Emile‘ (1762) fordert, dass die Erziehung der Kinder auf den Regeln der Natur basiert. „Härtet ihre Körper gegen die Rauheit der Jahreszeiten, der Klimate, der Elemente, gegen Hunger, Durst und Strapazen ab… Emil muss imstande sein, weit und hoch zu springen, auf einen Baum zu klettern, über eine Mauer zu steigen, und dabei stets das Gleichgewicht zu bewahren… Anstatt ihn mit Luftsürungen zu beschäftigen, würde ich meinen Zögling an den Fuss eines Felsens führen.“

Praktisch umgesetzt wurden Ideen von Rousseau vor allem durch den deutschen Schulpädagogen GutsMuths, der ab dem Jahr 1786 sein Gymnastikunterricht methodisch und natürlich gestaltete. „Wettlaufen, Voltigieren, Springen über einen Graben, Springen über eine Gerte, die nach belieben erhöht werden kann, forcierte Märsche, Werfen nach dem Ziele, […] Gehen auf dem scharfen Ende eines Brettes, […] Aufheben eines Gewichts mit einem Stabe, […] Schlittschuhlaufen, Schlittenfahren.“ GutsMuts Werke inspirierten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderst sowohl ‚Tunrvater‘ Jahn in Deutschland, der sein Turnen frei und natürlich gestaltete, als auch Pehr Henrik Ling, den Begründer der Schwedischen Heilgymnastik.  Bedeutendene Rolle spielte auch der schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi mit seinem Werk Elementargymnastik (1807), der den Amoros inspirierte, und dessen Übungen Ling fast wörtlich abschrieb.

Mit der Zeit beginnt allmählich die Verengerung und Verkünstelung der Leibeserziehung und des Turners, und fand ihren Klassiker in Adolf Spiess. Die natürlichen Bewegungen wurden im deutschen Raum durch stilisierten ersetzt, die freie Lehrweise durch Drilllehrweise, die Freiluftübungen zugunsten der Hallenübungen vernachlässigt, das schwedische Turnen auf ‚körperformende‘  und militärisch wichtige Übungen beschränkt. In dieser Form fand das Turnen weltweite Verbreitung, nicht jedoch weltweite Akzeptanz, sodass man die anderen natürlichen Wege versuchte. Diese äußerten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert in England als eine Sportbewegung im Freien – Spiele, Leichtathletik, Rudern, wennoch auch mit Wettkampf und Leistung verbunden, in Deutschland als Bergsteigern, Bade- und Jugendbewegungen.  Auch unter den Turnen fanden sich Vokämpfer der Rückkehr zu der Vielseitigkeit von GutsMuts und Jahn.

In Frankreich machte die Leibeserziehung ähnliche Entwicklung wie in Deutschland. Der Begründer der Französischen Schule der Leibeserziehung war Francisco Amoros (1770-1848), ein spanischer Soldat und Pädagoge. Seine Methode war ähnlich umfassend und natürlich wie diese von GutsMuts. Sie war auch außerordentlich nützlich und praktisch, mit dem Ziel, starke Menschen zu schaffen im höchsten Sinne des Wortes. Sie bezog sich vor allem auf Erwachsenen und Soldaten.  Amoros eröffnete in Paris zwei Gymnastikhallen, ein militärisches und ziviles  Gymnasiums und das spezielle Feuerwehrgymnasiums, wo er über 20 Jahre hunderte von militärischen Instrukteure der französischen Armee ausbildete und Feuerwehrmänner unterrichtete, aber auch private Leute trainierte.  1830 veröffentlicht Amoros das „Handbuch für Leibeserziehung, Gymnastik und Moral“ („Manuel d’éducation physique, gymnastique et morale„). Er beschreibt fünfzehn Übungsfamilien und führt den Begriff der Handlungsqualität ein: Mut, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Ausdauer, aber auch moralische Eigenschaften: Weisheit, Mäßigkeit, Freundlichkeit. Seine Lehre blieb im Wesentlichen die Grundlage der körperlichen Ausbildung der französischen Armee bis zum Ersten Weltkrieg und hat die im 1852 eröffnete Militärgymnastikschule von Joinville beeinflusst. Die Übungen von Amoros werden später den Hauptteil der Klassifikationen der natürlichen Methode von Georges Hébert bilden. Jedoch konzertierte der Amoros sich auf die Spitzenleistung, die Schwachen wurde den Starken geopfert.

 

Auch Amoros Lehre musste wie die von GutsMuts und Jan einen Rückschlag erleben, da auch in die Französische Schule das mit der Zeit verrzerrte und stilisierte Bild vom deutschen und schwedischen Turnen eindrangen.  Aber auch in Frankreicht erhoben sich dagegen gegen das Ende des 19. Jahrhunderts vornehmlich die Physiologen die die Freiluftübungen befürworteten und wieder die natürlichkeit verlangten. Ihre Richtung setzten Demeny und Hébert fort.

From the technical side, most of the gymnastic methods of this period were variations of the old Prussian drill. The movements were broken down  into
simpler static segments that were stationary practiced and repeated in isolation. The methods were highly technical, analytical or scientifical. Strong focus on the form of exercise was common.

Georges Demenÿ, early pioneer of cinematography and biomechanics

Georges Demeny (1850-1917), ein französischer Wissenschaftler und Mediziner, führte jahrelang physiologische Forschungen über Fortbewegung der Menschen. Er leitete das physiologie-Labors der Militärschule von Joinville.  Demeny gilt als Begründer des wissenschaftlichen Sportunterrichts. Sein Buch „Die wissenschaftliche Grundlage des Sportunterrichts“ ( 1902) Zusammen mit Marey erfand er ein fotografisches Gerät mit dem sie eine Bewegung in allen Einzelvorgängen festhalten könnten. Auch führte er anatomischen Untersuchungen des Bewegungsapparates und physiologischen Studien der organischen Funktionen, insbesondere der Lunge. Mit seinen Werken unter anderem über die Mechanik der Bewegungen bereichert er die Theorie der Leibeserziehung und wendet seine Methode auch sehr früh in der Frauengymnastik. Demeny führt die Idee der Dosierung, der allmählichen Entwicklung, der Abstufung und des Maßes, was bei seinem Vorgänger Amoros noch fehlte. Demenys Methode besteht noch vorwiegend aus analytischen Bewegungen, die synthetischen Bewegungen werden von Hébert eingeführt. Als Mediziner befasst sich Démeny als einer der ersten mit den Ideen und Vorschriften für Körperausbildung von schwachen Menschen. 1914 richtete Démeny im Collège de Reims ein bedeutendes physiologisches Laboratorium ein, wo er unter Mitarbeit von Hébert seine Forschungsarbeiten fortsetzte. Démeny hat mehrere Schriften, unter anderem „Die wissenschaftliche Grundlage des Sportunterrichts“ ( 1902)“The Scientific Basis of Physical Education“, „Lehrerhandbuch für den Sportunterricht an öffentlichen und privaten Schulen“ (1900) (Teacher’s guide for teaching physical exercise in public and private schools) oder „Wissenschaft und Kunst der Bewegung. Leibeserziehung des Mädchens. Erziehung und Harmonie der Bewegungen“ (1911) (Science and art of movement. Physical education of the girl. Education and harmony of movements). Dank seiner wissenschaflichen Vorgehensweise waren seine Arbeit zum Beispiel in Sowjet Russland sehr beliebt und wurden mehrmals aufgelegt.

Hébert übernimmt von Amoros einen Gerät zum Höhentraining – ein 20 cm breiter Balken in 4 m Höhe, mit weichem Sandstreifen drunter. Dies erwies sich laut Amoros als sehr praktisch und effizient, auf was Hébert in seinem Band über Balance hinweist.

The essence of Hébert’s reform consisted of replacing the gymnastic methods in vogue with a method based on the execution of ten types of body techniques, called natural or utilitarian activities. These body techniques are those for which the human body is built: walking, running, jumping, climbing, lifting, throwing, swimming, selfdefence,
quadrupedal movement and balancing. These were first presented in 1532 by François Rabelais (1483 or 1494–1553). Hébert adopted Rabelais’ method of body techniques without adding or removing anything (Hébert 1909). The Hebertist performed these exercises in a state of near-nudity as far as that was tolerated by the moral
police at the time.

Die Bewegungsfamilien in Methode Naturelle – Klettern, Springen, Laufen, Springen etc.,  sind nichts neues. Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden all diese im körperlichen Training bereits erfunden und erprobt. Der Verdienst von Georges Hebert liegt in der Erfindung einer effizienten Trainingsmethode, also der Art diese Disziplinen  anzuwenden und zu kombinieren um schnell und effizient körperliche Perfektion zu erreichen. Er hat erfunden, wie er selbst behauptet, „eine bessere Art zu trainieren“.

Vor dem ersten Weltkrieg, zu den Zeiten wo man nur statisch arbeitete, in langen Hosen und Flanellhemden, mit umgeschnallten Gürtel, führte Hébert die kontinuierliche Bewegung ein, barfuß und mit freiem Oberkörper. Als erste führte er Freude, Gesänge und Schreien in die Trainingstunden ein. Genauso richtete er eine systematische Kontrolle ein, mit tabelliarischen Erfassung der Leistungen.

Die Gedanken Héberts trafen auch auf die Tendenzen seiner Zeit.  So hatte der Deutsche Turnerbund  1889 die Verengung des Spiessischen Turnes abgesagt und wieder Geländespiele, das Schwimmen, das Wandern, den Schneelauf, den Fünfkampf aufnommen. Die österreichische Schule wandrte sich 1910 auch vom starren Turnen ab, und führte Freiluftübungen ein.

Auch viele naturistischen Initiativen  seiner Zeit, sowohl die europäischen als auch die amerikanischen,  haben Hebert inspiriert: Naturheilkunde, gesunde Ernährung und Fasten, Hydro- und Heliotherapie, die Lehren von Bernarr Macfadden und Paul Carton .

Georges Hébert introduced practicing ‘nude’ in the first place for a practical reason: it allowed him to easily see how a movement was performed and to correct it. It also reflects the influence of Bernarr Macfadden’s hygiene theories (1868–1955). Hébert translated several of his articles on heliotherapy, aerotherapy, hydrotherapy and vegetarianism to improve physical resistance and endurance (Philippe-Meden 2016a). Hébert also had a
connection to the naturist physician Paul Carton (1875–1947) that gave him medical endorsement for the use of the NM to work with children (Carton 1935). The third reason for near-nude practice was that a suntan enhanced physical beauty.

Der Begriff ’natürlich‘ sollte den Gegensatz zum Turnen mit seinen militärischen Exerzierübungen, den gekünstelten und stilisierten Bewegungen ausdrucken.

Amoros praktizierte keine Übungen der Quadrupedie, er meinte sie widersprachen seiner Lehre.

In seine, Buch „Le code de la force“ veröffentlich Hébert den Weg eine Tabelle mit Leistungswerten, die nach Alter und Geschlecht geordnet sind, als Weg für die Messung des Trainingsfortschritts. Dies war jedoch eine Idee von Demeny, die er nach Rückmeldungen von Tausenden von Menschen in Lorient entwickeln konnte.

 

 

Entwicklung Weltweit

 

Heberts Lehre beeinflusste die Systemen der Leibeserziehung weltweit und breitete sich in der Tschechoslowakei (1913), Argentinien und Brasilien (1913), Dänemark (1920) Sowjetunion (1925), Kuba (1927), Polen (1928), Bolivien (1930), Vietnam (1934), Libanon (1945), Jordanien (1956) und weiteren Ländern auf der ganzen Welt aus.

Dänemark. Um 1920 führte Direktor für Leibesübungen der dänischen Marine Kapitänleutnant Briand de Crèvecoeur MN unter dem Namen Französische Methode offiziell in die dänischen Marine ein und ersetzte durch sie die schwedische Gymnastik.

Kuba. 1928 führt Kuba offiziell MN in Schulen, der Armee und der Marine ein. Zuvor verbrachte Desiderio Ferreira, der Leiter des kubanischen nationalen Instituts für Körpererziehung, knapp ein halbes Jahr bei Hebert.

Bolivien. Generalinspektor für Leibeserziehung in Bolivien Saturno Rodrigo lehrte MN bei  Hebert in 1929-30. Anschließend wurde MN in Bolivien an der Hochschule für Leibeserziehung, in der 5. Klasse in Schulen und in allen Freiluftschulen unterrichtet.

Österreich und Holland. Das natürliche Turnen, von Karl Gaulhofer und Margarete Streicher um 1930 entwickelt, wurde stark von Heberts Ideen inspiriert und bestand zu drei viertel aus den gleichen Inhalten und nutzte sogar die gleichen wörtlichen Ausdrücke. Es legte Wert auf naturnahe, nützliche Bewegungen, offenes Gelände statt einer Halle, das Ziel vollkommene Menschen zu schaffen, Bewegungsfamilien von Laufen, Klettern, Springen, etc. Das natürliche Turnen fand Anwendung im Schul- und Vereinsturnen und Turnlehrerausbildung an Universitäten.

Belgien.

Nirgendwo auf der Welt breitete sich MN so schnell und intensiv aus als in Belgien. Den belgischen Hebertisten gelang es, die Militärwelt sowie Schulen und Scouts für sich zu gewinnen und Hebertism nach Italien zu bringen.

Ab 1920 findet MN offiziell Einzug in die belgische Pfadfinderbewegung dank der Arbeit von Gymnastikprofessoren und Scoutkommissaren George Dejean, Gaston Étienne und George Nelissen, die MN in Frankreich, teils persönlich bei Hebert, gelernt haben. Auch freie Zentren werden geöffnet – bis 1933 bereits 22 kostenfreien Zentren.

Im zweiten Weltkrieg gründeten zwei belgische Häftlinge, Major Camille Tasse und Leutnant Marcel Beugnier,  in der deutschen Kriegsgefangenschaft das Centre d’Hebertisme et d’Athletisme (CHA). Die Ideen dazu nahmen sie aus den vom Roten Kreuz verteilten Hebert’schen Büchern. In der Atmosphäre des Hungers, Missachtung und Defätismus verschaffte MN ihnen neben dem körperlichen Wohl auch den nötigen seelischen Halt. CHA war in den Lagern Tibor, Neubrandenburg, Prenzlau und Fischberg aktiv.

Nach dem Krieg gründete Beugnier 1948 die bis heute existente Fédération Belge d’Éducation Physique par la Méthode Naturelle (FBEPMN), oder Belgischen Föderation für Leibeserziehung durch Methode Naturelle, 1953 offiziell vom Ministerium für Gesundheit anerkannt.

Tasse wurde zum Oberstleutnant befördert und zum Direktor des Militärischen Instituts für Leibeserziehung ernannt. Er führt MN in die belgische Militärausbildung. Commander Stefani, die rechte Hand von Georges Hebert, schreibt dazu: „Wann werden wir in Frankreich die gleiche ernsthafte Arbeit sehen wie in der belgischen Armee?“

In den nächsten Jahren eröffnen MN Zentren in Visé, Brüssel, Charleroi, Jupille und weiteren Städten. In Lüttich wird 1947 das Zentrum für Mädchen und junge Frauen gegründet und Centre Yvonne Hebert genannt, zu Ehren von Heberts Ehefrau.

1948 fährt von FBEPMN eine große Delegation nach Paris anlässlich Generalversammlung von Fédération Française d’Education Physique. Georges Hebert, bereits 74 Jahre alt, empfängt sie persönlich und führt sogar durch Louvre und kommentiert die Antiken Statuen. Die Belgische Föderation führt einen eigenen Film vor.

1951 wird Georges Hebert von FBEPMN nach Belgien eingeladen, wo er sich mit Kommissaren der Belgischen Pfandfindern und dem Hauptinspektor von Gesundheitsministerium trifft, sich das Training in Lüttich anschaut und mit Oberstleutnant Tasse das Militärische Institut in Eupen für Leibeserziehung und das Ausbildungszentrums der Elite-Kommandoregiments besucht.

Das Verständnis seiner Lehre und die Meisterschaft ihrer Anwendung durch Belgier beeindrucken Hebert sehr. Obwohl er sonst stets gegen Föderationen und staatliche Subventionen auftrat, gibt er zu, dass die belgische Föderation die am besten qualifizierte ist und erkennt sie als Reservoir seiner Doktrinen und Praktiken an. FBEPMN selbst betrachtet sich als Nachfolger von Hebert.

FBEPMN und die katholische Pfadfinderbewegung bildeten in Belgien zwei Hauptsäulen von MN. Hebertism lebte aber auch in Schulen, Universitäten und in Arbeiterbewegungen,  zum Beispiel bei Katastrophenschutz und Bergbaurettung, mit vorbildlicher Propaganda für den Sportunterricht von Frauen. Die Mitglieder von FBEPMN trugen wesentlich zur Festlegung des Ausbildungsprogramms und der Prüfungen für Rettungsschwimmer in Belgien bei.

 

Italien 

Während seines zweijähriges Praktikums in Milan bietet Kommissar der Belgischen Pfadfindern und Mitglied von MN Zentrum Brüssel Jean Hendrick einen Initiationskurs für Pfadfinderchefs in der Region. Das rege Interesse der Italienischen Pfadfinder bewegt Belgier, spezialisierte Hebertism Camps auf dem Comer See zu veranstalten.  Den ersten Camp 1952 leitet der Präsident der Belgischen Föderation Marcel Beugnier und den zweiten Camp 1953 der Präsident des MN Zentrums in Brüssel Leon Herman. Es entstehen Zentren in Milan, Vicence, Turin. 1954 auf Einladung von Beugnier kommen italienische Pfadfinderchefs nach Belgien, um an einem Ausbildungslager für Moniteure teilzunehmen.  Zurück in Italien, verbreiten sie Hebertismo weiter in der AGESCI (die wichtigste Pfadfinder Organisation Italiens) durch Camps und Workshops und in den Zeitschriften. Die Camps am Comer See finden weiter jährlich statt. Am aktivsten unter den Pfadfinderschefs ist Cesare Bedoni.  Er veröffentlicht drei Bücher und schreibt regelmäßig Artikeln für die Scout-Review.  Allerdings war die Sicht von Bedoni stark auf Hindernisbahn und die körperliche Komponente von MN gelenkt. Dies änderte sich 2010, als ein engagierter Scoutchef Diego Zarantonello mehrere Ausbildungscamps in Belgien besuchte und MN als eine Erziehungsmethode ins neue Licht brachte. Seitdem veranstaltet AGESCI regelmäßige Workshops für Pfadfinderchef, bei welchen das pädagogische Wert von MN hervorgehoben wird.

Kongo. Das Land blieb noch bis 1960 eine belgische Kolonie. Im Jahre 1957 reisen 30 Pfadfindern aus Kongo zu einem Scoutcamp nach Belgien, wo sie MN kennen lernen. Im gleich Jahr berichtet die belgische Méthode Naturelle Federation: „Durch sehr viele Anhänger, die wie in der Kolonie haben, haben wir MN in Schulen und Jugendgruppen praktizieren lassen“.

Brasilien. 1930 wird die Leibeserziehung nach Hebert bei tuberkulosekranken Kindern in einem Preventorium auf der Insel Paqueta bei Rio de Janeiro angewandt.

Schweden. Major Joseph G. Thulin, der später zum Präsidenten der Fédération internationale d’éducation physique gewählt wird, führt 1937 MN unter dem Namen naturistische Innovationen in seinem privaten Institut für Sportunterricht für Frauen.

Tunesien.

1940 bis 1956 beherrschte die natürliche Methode als die einzige Erziehungsmethode den Sportunterricht für alle Altersstufen. Vor allem im Hinblick auf den Mangel an Sportgeräten, die klimatischen Bedingungen war MN die praktische Methode.  Sie war auch den in natürlicher Umgebung aufgewachsenen Kindern angemessen. Professor Parazol von der Militärschule in Joinville, ein alter Schüler Heberts, bildete Sportlehrer aus. Danach wurde die MN zunächst reduziert und für Gymnasialstufe weggelassen. Den Grundschulsport bestimmte MN weiterhin.

Libanon. 1945 Hebert empfängt den Reverend von Collège Notre-Dame de Jamhour der Universität Beirut Père Charles zu einem Gespräch über die soziale Rolle des Sportunterrichts. Bis 1953 perfektionierte Père Charles die Anwendung des MN am Collège.

В Бейруте Хеберт принимает преподобного для беседы о социальной роли физического воспитания. До 1953 года он совершенствовал применение ЗН в колледже Нотр-Дам де Джамхур, входящем в состав Бейрутского университета.

Jordanien. 1956 bis 1957 bildete Shu’fat-Zentrum nördlich von Jerusalem Sportlehrer nach Methode Naturelle aus. Diese Lehrer unterrichteten anschließend an über 300 von UNESCO und UNRWA für 300 000 Flüchtlingskinder aus Palästina in Jordanien, Syrien, Libanon und Nord-Gaza gebauten Schulen.

Deutschland und Österreich.

Drei Viertel Inhalts vom „natürlichen Turnen“ von Karl Gaulhofer und Margarete Streicher, dass um 1930 entwickelt wurde, wurde von Heberts Methode inspiriert und verwenden teilweise sogar die gleichen wörtlichen Ausdrücke. Genauso postulieren die beiden natürliche Bewegungen, die durch den Bau des menschlichen Körpers bestimmt sind. Genauso arbeitet das natürliche Turnen an der richtigen Haltung, zieht das offene Gelände einer Sporthalle vor, definiert viele Bewegungsfamilien – Gehen, Laufen, Springen, Klettern, Schwingen etc., legt Wert auf nützliche Bewegungen und ergänzt das Training durch Spiele und Tänze für Mädchen.

Vietnam. 1934 Ausbildung von Feuerwehr Männern und 700 Polizisten in Saigon. Bildungseinrichtungen und Scouts.

 

 

„Internationale Bewährung bei den Wettkämpfen“. Hébert hat solche entwicklung in seinem Buch Sport contre Education Physique behandelt  „dass in der Leistung einiger Ausnahmsmenschen die körperliche Leistugnsfähigkeit eines ganzen Volkes dargestellt wird“ „Statt Menschen zu erziehen, haben wir bisher Sportkanonen ausgebildet, statt ein Erziehungswerk zu leisten, haben wir Schauspiele veranstaltet!“ Jeder Zuschauer muss vom Übungsplatz entfernt werden

„Vielleicht war der Zeitpunkt, in dem die neue Lehre verkündigt wurde, noch verfrüht. Zwar entfernten sich die Menschen immer mehr von ihren natürlichen Lebensbedingungen, doch die Gesundheit und Leistungskraft hatten sich erst wenig verschlechtert. Man sah die unbedingte Notwendigkeit diese Methode noch nicht ein.“ Das neue Interesse in MN liegt ganz im Trend mit dem allgemeinen Bewusstsein der Menschen heutzutage, der sich auch auf Natur- und Tierschutz, Konsumreduzierung, erneubare Energien, Downshifting richtet. „Der große Umbruch, den das Werk von Hébert einleitete“

 

 

Militärtraining auf einer Hindernisbahn in Camp Edwards, USA, 1942. Photo: Wikipedia

In den USA wird die Hindernisbahn während des Ersten Weltkrieges zum Training von Soldaten eingeführt und nach dem Krieg wurde der Hindernislauf als Sporttest verwendet .  Großes Interesse und Verbreitung bei Militär, Universitäten, Schulen und Boyscouts fand Hindernisbahn während des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg flachte das Interesse der zivilen Bevölkerung an Hindernisläufen schnell ab, hat aber nach Jahrtausendwende wieder ein großes Comeback gefiert.

Obstacle courses were used for general training in the time between the wars,

 

Moderne Zeiten

(2004 wurde der Name der Föderation abgekürzt zu Fédération Belge d’Hébertisme. Heute tritt die Föderation unter dem Namen Sport’nat® auf.)

 

Nicht zuletzt wurde durch die von David Belle und anderen entwickelte Kunst der Fortbewegung – Parkour – Méthode Naturelle in der modernen Zeit bekannt. Denn fast alles was in Parkour zu finden ist wurde von Méthode Naturelle direkt oder modifiziert übernommen.

In der modernden Zeit ist Methode Naturelle allgegenwärtig, selbst wenn man nicht direkt auf sie verweist. Abenteuerspielplätze und Hochseilgärten. Trimm-Dich-Pfade.

 

Der Einsatz Frankreich in Afghanistan 2001. Das neue Handbuchs für körperliches Training in Militär und Sport (EPMS), verfasst vom Generalstab der Streitkräfte und dem Nationalen Verteidigungssportzentrum im Jahr 2011 bestätigt das offizielle Comeback der Methode Naturelle.

Der Französische Militäreinsatz in Afghanistan (2001) offenbarte Mängel bei der Ausbildung von Soldaten für schwierigeres Terrain. Seitdem wendet sich die Französische Militär wieder aktiv die MN in der Ausbildung der Armee an.

Ziemlich umfassend haben auch die zahlreiche Hindernisläufe die Ideen von Hebert aufgegriffen. Die Konkurrenz mit anderen Athleten und der Showcharakter entsprechen zwar nicht der Philosophie von Hebert. Dennoch wurden wichtige Grundformen  übernommen. So zum Beispiel abwechslungsreiche Hindernisse, die einen Athleten vor verschiedenen Aufgaben und Bewegungsformen stellen: Kriechen, Werfen, Kletter, Springen, etc. Mut und Entschlossenheit, Schmerz- oder Kälteresistenz. Viele von Läufern greifen auch auf den Kameradschaftsgeist zurück und bauen Hindernisse so, das man einander Tragen muss oder nur im Teamwork über eine hohe Mauer klettert.

Auf der Hindernisbahn, die aus Balken und Mauern, Leitern und Seilen besteht, wird sowohl die allgemeine Fitness der Soldaten getestet, als auch ihre Mut, Wille und Entschlossenheit gestärkt.

Weicht heute noch von der ursprünglichen nach Hebert ab.

Quellen:

Jean-Jacques Rousseau: Emil oder über die Erziehung. Band I und Band II. Tredition, 2011.

Renson, R. La diffusion de la Méthode naturelle en Belgique (2014). Le Collège d’athlètes de Reims. ÉPURE.

Philippe-Meden, Pierre. Georges Hébert (1875-1957). A naturalist’s invention of body ecology. Body ecology and emersive leisure. Routledge, 2018

Philippe-Meden, Pierre. Le rôle de Georges Hébert pendant la Grande Guerre (1914-1918)

Bulletin de la Fédération Belge d’Education Physique par la Méthode Naturelle. №1, 1949.

1. “Die Methode von Amoros wäre im Grunde nützlich und bemerkenswert ihrem Ziel angepaßt: Männer herauszubilden, die kräftig, energisch udn fähig sind, sich utner allen Umständen zu bewähren, vor allem auch im Krieg. Amoros wendet sich mehr an die Erwachsenen und an das Militär.
Er ist der wahre Entdecker des Trainings, d. h. der methodischen Arbeit im Hinblick auf das Ziel, im wahrsten Sinne des Wortes starke Wesen zu schaffen. Zum Werk Amoros und dessen oft zu ungestümen und ungenügend bemessenen Anwendung hat Demeny die Idee vom Maßstab beigetragen, von methodischer Entwicklung und Aufbau in der Anstrengung.
Er hat die Übungen den Schwachen nähergebracht, indem er die ästetischen und hygienischen Anwendungsbedingungen der Arbeit klarstellte und die Wirkungen der Übungen auf den Organismus analysierte. Er hat die Suche nach den Charakteristiken der natürlichen Bewegung aufgenommen… Wir haben das Bewusstsein, das Werk dieser beiden Erzieher weiterzuführen und dem Weg zu folgen, den sie gebahnt haben. Die großen Leitgedanken sind dieselben, ein gemeinsames Band verbindet sie“.
Hébert, Georges: L’Éducation physique virile et morale par la méthode naturelle, Band I, 6. Auflage, Paris 1936, S. XIX (Eigene Übersetzung)

2. So zum Beispiel der Deutsche Fritz Eckardt in seinem Werk „Der Turnunterricht entwickelt aus den natürlichen Bewegungsformen: ein Ratgeber für das Turnen in Schule und Verein zugleich ein methodisches Hilfsbuch für die Turnlehre an Seminaren usw.“, Huhle 1908

3. 1929, la goélette à trois mâts Alcyon devient la première école de voile féminine“, https://www.histoiremaritimebretagnenord.fr/gens-de-mer/gens-de-mer-7/

4. The History of Obstacle Courses for Military Fitness, Sport, and All-Around Toughness

The History of Obstacle Courses for Military Fitness, Sport, and All-Around Toughness